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Aus dem Grundsatzprogramm der Arbeiterwohlfahrt:
VII. Unsere Fachlichkeit

14. Solidarität in einer globalisierten Welt

Seit unserer Gründung setzen wir uns als Teil einer internationalen (Arbeiter-)Bewegung über die Landesgrenzen hinweg in Solidarität für benachteiligte Menschen ein. Der globalisierte Finanzkapitalismus zwingt uns zum wirtschaftlichen Wachstum, zur Geldvermehrung sowie zur Privatisierung und erschwert so ein Leben in Würde für alle. Wir streiten für eine globale Gerechtigkeit, in der die Grundversorgung für alle Menschen öffentlich, demokratisch und ökologisch sichergestellt wird.

Nachhaltiges Wirtschaften, Klimaschutz und menschenwürdige Arbeit weltweit

Die Agenda 2030 der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung ist für uns eine richtungsweisende Übereinkunft. Sie verpflichtet alle Staaten dazu, den Hunger zu beenden, ein gesundes Leben für alle Menschen zu gewährleisten, menschenwürdige Arbeit zu fördern und dem fortschreitenden Klimawandel durch nachhaltiges Wirtschaften entgegenzutreten. Wir bekennen uns zu den Weltklimazielen von Paris und treten für deren Einhaltung ein. Im eigenen Land, aber auch global trägt Deutschland als eine der reichsten Industrienationen hier eine besondere Verantwortung.

Wir begleiten die Umsetzung dieser Entwicklungsziele sozial- und bildungspolitisch in nationaler und internationaler Perspektive. Dies ist unser Beitrag zur globalen sozialen und ökologischen Transformation eines auf quantitatives Wachstum, private Vermögen und Ressourcenverschwendung ausgerichteten Wirtschaftsmodells.

Wir kämpfen dafür, dass weltweit die Kernarbeitsnormen der Internationalen Arbeitsorganisation eingehalten werden: Allen steht das Recht auf Vereinigungsfreiheit und auf Kollektivverhandlungen zu. Zwangs- und Kinderarbeit wollen wir abschaffen und Diskriminierung in Beschäftigung und Beruf verbieten.

Weltweite Gerechtigkeit schafft weltweiten Frieden

Wir sind überzeugt, dass soziale Gerechtigkeit eine notwendige Voraussetzung ist, um den Weltfrieden herzustellen und Fluchtursachen zu vermeiden. Wirtschaftliches Wachstum allein garantiert keine Gerechtigkeit. Wir streiten für eine globale, nachhaltige Wirtschafts- und Sozialpolitik.

Zivilgesellschaft stützen, Rechte einklagen, Armut bekämpfen

Mit unserem Fachverband AWO International stärken wir gezielt Menschen, die von Ausgrenzung, Diskriminierung und Armut betroffen sind. Genauso unterstützen wir zivilgesellschaftliche Organisationen vor Ort, die diese Arbeit leisten. Im Zentrum stehen Frauen und Kinder, indigene Gruppen, Migrant*innen sowie von Menschenhandel bedrohte Personen. Wir unterstützen sie darin, politische und rechtliche Ansprüche durchzusetzen. Unsere Katastrophenprävention schützt besonders verwundbare arme Menschen und hilft gemeinsam mit unseren Partnern vor Ort akut, schnell und bedarfsgerecht.

Verantwortung der*des Einzelnen in einer globalen Welt

Die Menschheit verbraucht mehr Energie und natürliche Ressourcen, als unser Planet regenerieren und wieder zur Verfügung stellen kann. Dadurch schädigen wir die Zukunft allen Lebens auf der Erde. Klimawandel, Umweltschutz und eine faire Verteilung der begrenzten, nicht erneuerbaren Rohstoffe betreffen uns alle. Die Folgen einer rücksichtslosen Ausbeutung natürlicher Rohstoffe und einer niedrigen Ertragswirtschaft in der Nahrungsmittelproduktion sind letztlich Hunger, Armut, Kriege, Flucht und Vertreibung. Die nachhaltige Transformation unserer Welt kann jedoch nur gelingen, wenn jede*r Einzelne bereit ist, daran mitzuwirken. Unser Lebensstil in Deutschland kann nicht global gelebt werden. Deshalb müssen wir als Gesellschaft das richtige Maß der Selbstbegrenzung finden und unser Handeln auch im Sinne der Verantwortung für zukünftige Generationen ausrichten.

Quelle: Grundsatzprogramm AWO 2019     © AWO Bundesverband e.V.